Mejsen

MEJSEN

Danske Jagt

Typ:                     Danske Jagt

Baujahr.:             1988

Werft:                 Jens Chr. Højen in Ribe/DK

Länge:                 11,80 m / ü. A.: 17,50 m

Breite:                 3,90 m

Tiefgang:            1,85 m

Segelfläche:       100 m²

Material:             Holz

Motor:                 Diesel, 75 PS HK


Kontakt: Sonja und Werner Wrage


Historie

Im Jahre 1794 zählte die Handelsflotte der Herzogtümer Schleswig und Holstein 758 Schiffe. 412 davon waren die acht bis 24m langen „Holsteinischen Jagten". Sie segelten landwirtschaftliche Erzeugnisse, Baustoffe und Stückgut. Als im auslaufenden 19. Jahrhundert tragfähige, dampfgetriebene Rümpfe aus Eisen aufkamen, waren die kleinen Jagten schnell unrentabel geworden und sie verschwanden.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts schließlich ganz - mit ihnen ein Stück Heimat-, Kultur- und Sozialgeschichte.

Als Bauvorlage dieses Schiffes diente die 1794 in Marstal gebaute Jagt „DE FIRE BRODRE". Sie segelte 150 Jahre lang Frachten, ohne je einen Motor besessen zu haben. Die Besatzung bestand aus dem Kapitän und seinem Gehilfen.

Diese traditionellen einmastigen Jagten wurden eingesetzt in der Paketfahrt mit Stückgut und auch zur Personenbeförderung im regelmäßigen Liniendienst z.B. zwischen Nykøbing und Kopenhagen.

Die Risse von Benzon wurden in der Renaissance der historischer Schiffe seit den 1970er Jahren gerne als Grundlagen für Nachbauten für rein private Zwecke als Lustsegelfahrzeuge verwendet.

In der Renaissance alter Schiffe ist man uns in den 1970er und 80er Jahren in Dänemark um Nasenlängen voraus gewesen. Viele Boote sind nach historischen Vorbildern für den rein privaten Gebrauch nachgebaut worden: Danske Jagten, ehemalige große und kleine Frachtsegler fast original und/oder wurden modifiziert für heutige familiäre Bedürfnisse.

MEJSEN ist der Nachbau einer Danske Jagt nach der Konstruktion von E. C. Benzon von 1868.

Diese Schiffe wurden eingesetzt für die Paketfahrt mit Stückgut und auch zur Personenbeförderung in der Paketfahrt im regelmäßigen Liniendienst z.b. zwischen Nykøbing und Kiel oder Kiel - Kopenhagen.

Die Besonderheit der Konstruktion liegt darin, dass Benzon die „alte" Dorschform des Unterwasserschiffes verändert und die größte Breite in die Mitte verlegt hat. Damit erhielten seine Schiffe eine größere Tragfähigkeit und bessere Segeleigenschaften und Schnelligkeit. Bei gleichzeitig leichterer Bauweise.

Um die Überlegenheit seiner Konstruktion zu beweisen ließ er gerne seine eigenen Jagten von gleicher Bauart Castor und Pollux gegeneinander, wie auch gegen anderer Jagten gleicher Größe segeln.

E. C. Benzon hat entscheidende Verbesserungen in Rumpfkonstruktion und Rigg, somit für die Tragfähigkeit kombiniert mit Schnelligkeit, Sicherheit und Handhabung, bewirkt. Seine Verdienste um die Weiterentwicklung der Danske Jagt und die Verbesserung der Jagtschoner sind allerdings (anders als bei Colin Archer) nur Eingeweihten bekannt.




Literatur:


Asger Nørlund Christensen, Skibsbygmesteren E.C. Benzon og hans skibe, København 2005

Chr. Nielsen, De danske Bådtyper, København 1972



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